Rheinhäfen Karlsruhe sowie Rhein und Rheinbrücke
Schon im 18. Jhd gab es Überlegungen, Karlsruhe durch einen schiffbaren Kanal (Ludwigskanal) mit dem Rhein zu verbinden, um einen stadtnahen Hafen zu bekommen. Aber entsprechende Pläne von Weinbrenner und Tulla wurden nie ausgeführt.
Der heutige Rheinhafen entstand dann ab 1898 als Nachfolger des zu klein gewordenen Hafens von Maxau - heute Jachthafen - und wurde 1901 eröffnet. Dadurch wurde Karlsruhe zum Rheinanlieger, obwohl die Stadtmitte circa 7 km vom Rhein entfernt ist. Heute umfasst der Hafen nach Aus- und Umbauten 6 Hafenbecken (mit dem Stichkanal) und ca. 300 ha Fläche. Kaianlagen und Lagerflächen (Freilager, Lagerhallen, Silos, Tanklager) sind durch Straße und Hafenbahn erschlossen.
Rheinhafen und Ölhafen bilden zusammen die Städtischen Rheinhäfen und gehören mit einem Umschlag von über 6 Mio T (hauptsächlich Mineralölprodukte sowie Massengüter wie Kohle, Schrott, Getreide und Futttermittel) zu den größten Binnenhäfen von Baden-Württemberg, Deutschland und Europa. Die beiden Rheinhäfen gehören heute mit circa fünftausend Arbeitsplätzen zu den wichtigsten Industrie- und Dienstleistungsgebieten der Stadt und sind somit Voraussetzung für tausende weitere Arbeitsplätze im Raum Karlsruhe. Wegen der Überlastung der Bundesfernstraßen und der unzureichenden Transportkapazität der Bahn erwartet man zudem einen weiteren Aufschwung - besonders im Containerverkehr direkt von der Nordsee bis in den Binnenhafen. Ein Zukunftsplan ist eine leistungs-fähige Verbindung von Karlsruhe zum Mittelmeer durch den Ausbau des Rhein-Rhone-Kanals.
Der Karlsruher Rheinhafen gehört seit 2012 zum Projekt 'UPPER RHINE PORTS: A CONNECTED CORRIDOR'. Dabei handelt es sich um einen grenzüberschreitenden Zusammenschluß von neun Häfen am Oberrhein (Basel, Mulhouse, Weil am Rhein, Colmar, Kehl, Strasbourg, Karlsruhe, Ludwigshafen und Mannheim), der die Leistungsfähigkeit der Häfen durch Synergieeffekte erhöhen soll.
Nachtrag 2022
Der Rheinhafen soll einen Wasserstoff-Hub - einen Knotenpunkt zur Verteilung von Wasserstoff - bekommen. Diverse wasserstoffaffine
Firmen, die bereits im Bereich des Rheinhafens angesiedelt sind, sollen Partner des Projekts werden.